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 Wohnnebenkosten: So teuer macht der Staat das Wohnen
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 BdSt-Ranking der Wohnnebenkosten legt starke Unterschiede der Landeshauptstädte offen. Der Staat ist vielerorts Kostentreiber Nummer 1.

Die hohen und häufig weiter steigenden Wohnkosten empfinden die Bürger zunehmend als Belastung. Die Politik muss daher mehr tun, damit das Wohnen bezahlbar bleibt. Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigt auch der BdSt-Wohnnebenkosten-Vergleich 2020 für die 16 Landeshauptstädte. Dieser verdeutlicht, wie stark ein 3-Personen-Haushalt mit Einfamilienhaus (120 m² Wohnfläche, 300 m² Grundstücksfläche) belastet wird.

Die Einwohner von Berlin(West) werden mit 2.280 € am stärksten mit Wohnnebenkosten belastet, im sonst teuren München ist es bei diesem Kostenfaktor ca. 30 % preiswerter. Der Durchschnitt liegt bei 1.800 € und am günstigsten liegt Mainz mit 1.424 €

Das teils erhebliche Kostengefälle legt das Ranking offen, für das der Bund der Steuerzahler (BdSt) alle 16 Landeshauptstädte unter die Lupe genommen hat. Der detaillierte BdSt-Vergleich der Wohnnebenkosten zeigt, wie stark Mieter und Wohneigentümer quer durch Deutschland belastet werden.

„Der Fiskus ist Wohnkostentreiber Nummer 1“, kritisierte BdSt-Präsident Reiner Holznagel bereits mehrfach. „Der Staat darf das Wohnen nicht noch teurer machen!“ Denn schon beim Kauf einer Immobilie langt der Fiskus zu, Jahr für Jahr kommen dann weitere Belastungen hinzu.

Von „A wie Abwassergebühr“ bis „W wie Winterdienstgebühr“: Bei seinem Länder-Ranking hat der Verband die Belastung durch zehn verschiedene Wohnnebenkosten für einen Musterhaushalt mit drei Personen in innerstädtischer Lage ermittelt.

Die erheblichen Kontraste zwischen den Städten macht der Bund der Steuerzahler an einzelnen Wohnnebenkosten fest: So sind die Schmutzwassergebühren extrem unterschiedlich. Auch bei den Niederschlagswassergebühren gibt es starke Unterschiede zwischen der günstigsten und der teuersten Stadt.

„Runter mit den Wohnkosten“, lautet deshalb Holznagels Appell auch mit Blick auf die Vielzahl von Steuern, die die Wohnkosten in die Höhe treiben. „Wohnen in Deutschland ist teuer genug – dazu trägt der Staat durch Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Gebühren und sonstige Abgaben bei. Es gibt ausreichend Spielraum für eine spürbare Entlastung der Bürger.“

Vielfältige Ursachen

Nach Ansicht von FiskusLeaks-Chefredakteur Rolf Albrecht muss bei der Beurteilung der Unterschiede aber auf die heterogenen Ursachen geschaut werden:

"Die in mehreren Bundesländern deutlich überhöhten Grunderwerbsteuern, liegen nicht in der Verantwortung der Städte, hier liegt die Ursache in den Länderparlamenten. Bei der Grundsteuer dagegen drehen die Kommunen selbst am kostentreibenden Geldhahn. Bei Wasser und Abwasser geht es oft um unwirtschaftliche Betriebe: Millionen Kubikmeter bestes Trinkwasser versickern in undichten Wassernetzen, veraltete Pumpen fressen Strom ohne Ende und das enorme Biogas-Potential der Klärwerke (z. B. für KWK-Anlagen) bleibt vielerorts ungenutzt. Für den Schaden gilt im Ergebnis aber nicht das Verursacherprinzip sondern die Umlagepflicht aller Haushalte", so Albrecht.
   
   
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