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 Offene Welt
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 Editorial Herbst 2018
(zuletzt aktualisiert 28.11.22)

Nehmen wir unsere 2018 realisierte Zusammenarbeit der Schweizer IZA-Redaktion und Edition Professionell aus Deutschland - mitten in Europa, aber über eine EU-Außengrenze hinweg: Die Freiheit, hier ohne Einfluss von Staaten zu agieren ist uns selbstverständlich.

Ebenso beanspruchen wir Rohstoffe aus aller Welt und nehmen die Verfügbarkeit aller international existierenden Konsumgüter als Normalität. Gleiches gilt für freies Reisen in fast jedes Land der Welt.

Aber mitten in dieser uns so nützlichen Globalisierung erlebt in vielen Ländern ein totgeglaubter Nationalismus bzw. National-Egoismus eine beschämende Wiederauferstehung.

In der Türkei werden missliebige Journalisten und potentiell jeder der nicht der Meinung Erdogans ist, des Terrorismus bezichtigt und tausendfach inhaftiert.

Russland ist nicht nur nach innen eine menschenrechtswidrige Autokratie. Gegenüber der Ukraine gilt nicht mal mehr das Tabu, dass Krieg kein Mittel der Politik ist - vom illegalen Militär in der Ostukraine über die Krim-Besetzung 2014 bis zum offenen Angriffskrieg seit 2022.

Die USA wurden 4 Jahre von einem faktenbefreiten Twitter-Präsidenten an den politischen Abgrund geführt - von der Strafzollspirale bis zum geleugneten Klimawandel.

Die Briten haben sich per erträumt tollem Brexit-Votum komplett in eine teure Sackgasse manövriert. Mit dem auf den letzten Tag erquälten Handelsvertrag gibt es nun eine Schadensbegrenzung. Und was haben die Briten nun? Weder die europäische Solidarität noch eine echte Unabhängigkeit.

Und innerhalb der EU brechen Länder wie Polen und Ungarn die demokratischen Regeln, während Italien sich schon vor der Pandemie-Krise von den ökonomisch-fiskalischen Fakten entfernte und eine erneute Finanzkrise provozierte.

Man hat den Eindruck, dass weltweit vieles aus dem Ruder läuft, weder elementare Erfahrungen noch Wissen zählen. Aus Rhetorik und Fake-News kann man keine Zukunft bauen, das weiß jeder Unternehmer, Techniker oder Naturwissenschaftler. Es wird Zeit, die Zukunft nicht nur den Dummschwätzern zu überlassen, damit wir unsere Demokratien in einer offenen Welt behalten.

Rolf Albrecht
     
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