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 Nachhaltiger,
digitaler Bauen
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 Editorial 1. Quartal 2020

Energie und Ressourcen sparend zu Bauen, ist ein über Jahrzehnte gewachsener, aber unvollendeter Anspruch. Auch die per Computer mögliche Zusammenführung von Planung, Bau und Nutzung aller Immobilien ist, oft auf den Begriff BIM (Building Information Modeling) reduziert, schon seit Jahren avisierte aber nur partiell erreichte Realität.

Die Mindestanforderungen ans Energiesparen wurden durch mehrfach angepasste Energieeinsparverordnungen (EnEV) zwar nach und nach erhöht, aber dem technisch Möglichen hinkt das Ganze weit hinterher. Seit Jahren hätten wir massenweise Passivhäuser und Energie im Überschuss produzierende Haustechnik realisieren können. Aber das machen nur Enthusiasten und eine Minderheit weitsichtiger Bauherren.

Stattdessen wird häufig nur das vorgeschrieben Zwingende gemacht, obwohl erhöhter Kapitalbedarf zu marginalen Zinsen billig wie nie abzudecken ist. Selbst Neu- und Ersatzinvestitionen in fossil basierte Heizungen sind noch erlaubt und viel zu langsam auslaufend.

Auch der Materialeinsatz könnte weit mehr als bisher optimiert/minimiert werden. Veraltete Normen, aus Zeiten ohne exakte Messtechnik, erlauben enorme Toleranzen, die vom nächsten Gewerk mit viel Rohstoffen, volumenfüllender Bauchemie und vermeidbarer Mehrarbeit kompensiert werden müssen. Maßstäbe industrieller Vorfertigung sind machbar, werden aber viel zu selten genutzt.

In der Industrie wachsen Digitalisierung, Vernetzung der Lieferketten und hohe produktive Präzision viel schneller zusammen - vieles unter dem populären Begriff "Industrie 4.0". Übertragen wir diesen Ehrgeiz auf die "Immobilie 4.0", realisiert von der "Baubranche 4.0", dann Bauen wir nicht nur systematischer und besser, wir bieten auch Berufseinsteigern eine viel spannendere Arbeitswelt mit höherer Wertschöpfung.

Rolf Albrecht
     
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