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 Corona-Viren: Energiesparende Lüftungsanlagen sind ohne wirkliche Alternative
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 Im Herbst und Winter spielt sich das Leben wieder weitgehend in geschlossenen Räumen ab, womit Infektionsgefahren, von der banalen Erkältung bis zur lebensgefährlichen Covid-Erkrankung, wieder massiv zunehmen.

Einfachste Gefahrenabwehr bietet das sehr regelmäßige massive Durchlüften, besonders dort wo Menschen zusammenkommen, egal ob im Klassenzimmer, im Büro oder in der Gastronomie.

Eine Lösung ist das aber nicht: Kälte und Zugluft sind sehr unangenehm, stören das Lernen, die Arbeit und machen den Aufenthalt schlicht zur Zumutung. Obendrein heizt man den ganzen Tag zum Fenster heraus, das enorme Heizkosten bringt und unnütz den bedrohlichen Klimawandel verschlimmert.


In der öffentlichen Diskussion wurden überall "Luftreiniger" gefordert und auch hoch subventioniert. Das hat aber mit der notwendigen "Lüftung" nichts zu tun. Die teuren Geräte machen bei gewollt hoher Leistung störenden Lärm und wälzen nur die vorhandene Luft um, wobei ein dichter Filter die gefährlichen Viren aufnehmen soll, was in der Praxis teils schon daran scheitert, dass die Geräte nicht zentral und frei platziert werden um die Raumluft gleichmäßig reinigen zu können. Gelüftet werden muss trotzdem, weil frische Luft nur von außen kommt. Und wer kümmert sich regelmäßig um Reinigung/Wartung/Filterwechsel?

Eine systematische und auch langfristig wirtschaftliche Lösung können damit nur richtige Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bieten. Welche Lösungen es konkret gibt und für welche Einbausituationen und Anforderungen sie sinnvoll sind, hat Chefredakteur Rolf Albrecht mit Henning Schulz vom Haustechnikspezialisten Stiebel Eltron besprochen. Hier eine Zusammenfassung:

www.ed-pro.de: Gerade Schulen stehen oft im Fokus der öffentlichen Debatte. Welche Lüftungslösungen sind hier in der Sanierung sinnvoll und schnell installierbar?

Henning Schulz: Das Stiebel Eltron-VRL-C ist perfekt für die nachträgliche Ausstattung der Räume geeignet. Technisch ist es relativ simpel, einen Raum nachträglich mit einer solchen Lüftungsanlage auszurüsten: Das Gerät selbst wird an der Decke montiert, die Zu- und Abluft wird in der Außenwand, beispielsweise in vorhandener Oberlichtern, eingebracht. Ansonsten ist keine weitere Verrohrung notwendig. Mit dem Lüftungsgerät lässt sich so ein bis zu vierfacher Luftwechsel pro Stunde realisieren. Die Konzentration von potenziell virushaltigen Aerosolen wird so deutlich verringert und damit das Ansteckungsrisiko minimiert. Durch die integrierte Wärmerückgewinnung der Lüftungsgeräte ist auch keine Anpassung der Heizung erforderlich, die Räume werden wie gewohnt weiterhin warm.

Die Grundschule der Stadt Marienmünster nimmt hier eine Vorreiterrolle ein: In den Sommerferien 2021 wurden die Klassenräume im Altbau des Schulgebäudes mit dezentralen Lüftungsgeräten von Stiebel Eltron ausgestattet. Dabei ging es der Stadt Marienmünster, dem Träger der Schule, einerseits darum, die Corona-Ansteckungsgefahr zu senken – andererseits um den höheren Komfort und die Energieeinsparung durch die kontrollierte Be- und Entlüftung der Klassenräume.

www.ed-pro.de: Größere Büros, Wartezimmer, Gastronomie - quer durch alle Branchen gibt es Räume in denen Menschen länger nah beieinander bleiben. Installiert man dort - nach welchen Kriterien - die gleichen Geräte?

Henning Schulz: Das Lüftungsgerät VRL-C gibt es in verschiedenen Größen und Ausstattungen. Damit eignet es sich unter anderem für Klassenzimmer, Kindertagesstätten, Gaststätten oder Arztpraxen und Hotels. Wichtig ist, dass das gewählte Gerät in der Lage ist, einen drei- bis vierfachen Mindestluftwechsel pro Stunde zu realisieren.

www.ed-pro.de: Eine einfache Lösung bieten ggf. Pendellüfter. Haben sich dafür Ihre Geräte auch in der Pandemie bewährt?

Henning Schulz: Die so genannten Pendellüfter unterscheiden sich von einfachen Abluft-Lüftern, wie sie häufig in Bädern ohne Fenster eingesetzt werden, deutlich: Sie besitzen einen Wärmetauscher im Innern, der Wärmeenergie aus der warmen Abluft aufnimmt, sobald diese abgeführt wird. Nach einer bestimmten Zeit wechselt der Lüfter die Richtung. Das bedeutet, dass das LWE 40 dem Raum permanent frische und in der Regel unbelastete Luft zuführt. Zusätzlich gibt der Wärmetauscher die zuvor zurückgewonnene Energie an die Zuluft ab.

Das LWE 40 erfüllt also genauso wie auch das Lüftungsgerät VRL-C die Anforderungen, die Aerosolbelastung zu minimieren – entsprechend für kleinere Räume.

www.ed-pro.de: Daneben gibt es noch das Lüftungsgerät  LWE-W 115 P Plus. Wofür ist es besonders geeignet?

Henning Schulz: Das Lüftungsgerät LWE-W 115 P Plus ist das Schwestergerät zum LWE 40. Es besitzt die gleichen Funktionen und ist lediglich größer dimensioniert, um auch in größeren Wohnräumen beziehungswiese Wohnungen den Mindestluftwechsel zu garantieren.

www.ed-pro.de: Gebäudetechnik wird ja oft nach den Raumgrößen dimensioniert. Mit Blick auf die Corona-Virengefahr muss doch die durchschnittliche und maximale Anzahl der Personen die nötige Frischluftmenge bestimmen und die Lüftungsanlage diese sicher bereitstellen?

Henning Schulz: Das VRL-C ist mit einem CO2-Sensor ausgestattet, und die Lüftungsleistung wird je nach CO2-Konzentration geregelt – das ist auch absolut vernünftig, denn die CO2-Konzentration korreliert mit der Aerosolbelastung – wenn sich viele Menschen in einem Raum befinden, steigt auch die CO2-Konzentration an. Damit ist eine ausreichende Lüftung also normalerweise immer gewährleistet. Natürlich sollte das Lüftungsgerät grundsätzlich groß genug ausgelegt sein, um einen drei- bis vierfachen Luftwechsel des Rauminhalts pro Stunde realisieren zu können.

www.ed-pro.de: Bisher haben wir nur über dezentrale Lösungen gesprochen. Sind in der Sanierung bzw. Nachrüstung auch zentrale Lüftungsanlagen wirtschaftlich realisierbar?

Henning Schulz: Natürlich können auch zentrale Lösungen sinnvoll sein, allerdings sprechen wir dann in der Regel von umfangreichen Sanierungen, bei denen die Verrohrung der gesamten Einheit problemlos erfolgen kann. Schließlich müssen dafür Zu- und Abluftleitungen in die Räume gelegt werden – dafür braucht man allerdings mindestens auch den entsprechenden Platz, meist unter der Decke.

www.ed-pro.de: Wenn ein Neubau ansteht, hat man planerisch viel mehr Freiheiten. Was ist hier noch besser möglich?

Henning Schulz: Eine zentrale Lüftungsanlage sollte im Neubau grundsätzlich favorisiert werden. Es lohnt sich insbesondere dann, wenn das gesamte Gebäude be- und entlüftet werden soll. Auch in Sachen Effizienz punktet die zentrale Anlage gegenüber den dezentralen Geräte.

Im Optimalfall wird die dezentrale Lüftung gleich mit der Wärmepumpe kombiniert, wie beispielsweise beim Lüftungsintegralgerät LWZ 8 CS von Stiebel Eltron. Hier wird sämtliche anfallende Wärmeenergie effizient genutzt: Nachdem über 90 % der Wärmeenergie aus der Abluft an die Zuluft übertragen wurde, holt sich die Wärmepumpe die restliche Wärmeenergie aus der Abluft. Und das alles inklusive Warmwasserspeicher auf einer Aufstellfläche von nur etwas mehr als einem Quadratmeter.

www.ed-pro.de: Vielen Dank für den informativen Überblick.
   
  
 
 
 
 
 
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Pressesprecher Henning Schulz.
 
 
 
 
 
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Lüftungsgerät VRL-C.
 
 
 
 
 
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Die einzigartigen Aluminium Wärmeübertrager im LWE 40 bieten dank der glatten Oberfläche wenig Angriffsfläche für Schmutz und lassen sich zudem einfach reinigen. Darüber hinaus gewinnen sie die wertvolle Wärmeenergie sowie einen Teil der Feuchtigkeit aus der Abluft zurück.
 
 
 
 
 
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Das dezentrale Lüftungsgerät LWE-W 115 P Plus mit Wärmerückgewinnung eignet sich für den Neubau und lässt sich auch im Bestand leicht nachrüsten.
 
 
 
 
 
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Das Integralgerät LWZ 8 CS vereint alle haustechnischen Funktionen in einem Gerät. Integriert ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe
(Bilder: Stiebel Eltron)
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