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 Demokratie-Renaissance
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 Editorial Herbst 2024
     
   
   
 Vom großen Ziel einer friedlich kooperativen Welt sind wir weiter entfernt, als seit Jahrzehnten. Angriffstrunkene Diktaturen dominieren die Politik ganzer Weltregionen.

Putin verheizt eine ganze Generation junger Männer für seine pseudo-großsowjetischen Russland-Fantasien und zwingt die freie Welt zum Überleben der Ukraine massiv in Rüstung zu investieren, um dem Despoten jede Siegeschance zu nehmen. Und während er längst als Beschuldigter Straftäter per internationalem Haftbefehl vor Gericht gehört, hat er bei der UN im Sicherheitsrat Vetorecht? Das ist tödliche Rechtsunfähigkeit.

Im Nahost-Krieg: Hamas, Hisbollah, Huthis - alles nur aufgewiegelte Nebenakteure. Faktisch haben wir seit einem Jahr einen allein vom Iran orchestrierten, Ringangriff auf Israel, mit einem bekannt offiziellen, völkerrechtswidrigem Ziel: der Vernichtung des Staates Israel samt Vertreibung aller Juden. Dabei haben tausende UN-Soldaten nicht die Hisbollah aus dem Südlibanon ferngehalten sondern tatenlos zugesehen, wie diese das Schlachtfeld gegen Israel vorbereiten und betreiben.

Und China okkupiert in militärischer Salamitaktik nach und nach fast das ganze südchinesische Meer zulasten mehrerer Nachbarländer und beansprucht ohne jede reale Grundlage das seit Generationen freie Taiwan als angeblichen Teil Chinas. Und die freien Demokratien der Welt haben seit Jahrzehnten nicht den Mumm, das freie Taiwan als Staat offiziell anzuerkennen.

Obendrein hat sich in vielen Ländern ein absurder Nationalegoismus breitgemacht, zumeist getragen von populistisch agierenden Rechtsextremen, was auch bei uns die Demokratie gefährdet.

Während man als Fachjournalist im thematischen Alltag immer versucht Sachthemen einzeln mit Fakten konstrutiv fortzuentwickeln, muss man zusehen, wie in sogenannten "sozialen" Medien ein Überbietungswettkampf mit gezielten Falschmeldungen stattfindet, der obendrein von Bot-Armeen multipliziert wird. Statt Journalismus dominiert Autokraten-Propaganda.

Quer durch das Spektrum wirklicher Demokraten schrillen inzwischen die Alarmglocken, dass man die Strukturen der Freiheit gemeinsam verteidigen muss.

Was wir brauchen nenne ich eine Demokratie-Renaissance - für ein offenes Europa in einer freien Welt, mit kooperativ interagierenden Nationen und kulturell unabhängigen Regionen. Nur gemeinsam kann man totalitären Staaten, intoleranten Religionen und absurdesten Verschwörern erfolgreich entgegentreten.

Rolf Albrecht
     
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